Vorgestellt von Martina Bucklitsch, Bücherfreundin
David Foenkinos „Charlotte"

„Das ist mein ganzes Leben" - mit diesen Worten übergibt Charlotte 1942 einem Vertrauten einen Koffer voller Bilder. Sie sind im französischen Exil entstanden und erzählen, wie sie als kleines Mädchen, damals im Berlin der 1920er, nach dem Tod der Mutter das Alleinsein lernt, während sich ihr Vater, ein angesehener Arzt, in die Arbeit stürzt.
Das Buch "Charlotte" von David Foenkinos ist es wert, ans Herz gelegt zu werden. Und mit der Geschichte um die Charlotte Salomon geht sie sehr ans Herz. Der Roman ist berührend, autentisch, aufwühlend. Es wird das Leben der jüdischen Malerin beschrieben. Geboren in Berlin, emigrierte sie 1939 nach Frankreich. Und wurde dort vier Jahre später im Alter von 26 Jahren ermordet, sie war schwanger.
Foenkinos recherchierte ihre Lebensgeschichte akribisch, nachdem er mehr oder minder auf ihre Bilder aufmerksam geworden war. Er fuhr die alten Orte ab und versuchte so, ein wenig in ihre Welt einzutauchen.
Das Buch ist auf diesen beiden Erzählebenen aufgebaut. Einmal der Alltag einer jungen Frau, andererseits die Spurensuche Foenkinos. Die Dramatik eines jungen Lebens in grauenvollen Zeiten in dieser genauen Aufarbeitung hat mich sehr beeindruckt.
von Martina Bucklitsch, Bücherfreundin
David Foenkinos „Charlotte“
DVA Deutsche Verlagsanstalt
ISBN: 9783421047083
17,99 Euro
Das Buch kann unter diesem Link bei unserem langjährigen
Partner Hugendubel erworben werden.