Vorgestellt von Kathleen Kröger, Historikerin und Cineastin
Sofia Coppola „Lost in Translation"

„Gemeinsam einsam sein“ ist ein Thema, das in Literatur, Fotografie und Film vielleicht nicht häufig, aber immer mal wieder aufgegriffen und künstlerisch aufbereitet wird. Einer der Meilensteine einer Erzählung zweier Menschen zwischen Nähe und Fremdsein ist bis heute der Film „Lost in Translation“.
Der Oscar-prämierte unter der Regie von Sofia Coppola produzierte Streifen lässt die Zuschauer wie im Schwebezustand mit den beiden Figuren Bob und Charlotte durch Tokio reisen. Beziehungsweise taumeln, stolpern und in Momenten innehalten.
Während Bob für einen Werbedreh in Japan unterwegs ist trifft er die junge Fotografin Charlotte in einem Hotel. Zwischen Schlaflosigkeit, Langeweile und in der ungewohnten zwar schönen, aber auch skurrilen Umgebung des fremden Landes treffen sich diese zwei unterschiedlichen Leben und finden durch viele Zufälle gemeinsame Wege, um den Aufenthalt in Tokio nicht allein zu verbringen.
Die Freundschaft, die durch die verbindende Ziellosigkeit, viele Gespräche und komische Situationen entsteht, ist eine ganz besondere, die sich im Laufe des Films durch Wendungen verändert. Diese durch Bill Murray und Scarlett Johansson melancholisch gespielte Geschichte zu sehen ist für Freunde der „nicht in Worte zu fassenden Zwischentöne" ein absoluter Kultfilm und quasi ein Muss für jeden, der ihn bisher noch nicht gesehen hat.
Zu seiner Entstehungszeit 2003 war vor allem auch das Aufsehen um die junge Regisseurin groß. Die Tochter des scheinbar unüberwindbaren Filmemachers Franics Ford Coppola schaffte es mit „Lost in Translation“ aus der „Tochter-Rolle“ und gilt seither als eigenständige und vielgeachtete Künstlerin. Nicht zuletzt bis heute durch ihr erstes großes Meisterwerk voller Melancholie, Komik und Emotionen.
Vorgestellt von Kathleen Kröger, Historikerin und Cineastin
Sofia Coppola „Lost in Translation"
Constantin Film
Erschienen: 2003