Vorgestellt von Karen Lottegier, Buchhändlerin
Hans J. Kugler et al. „Der Grüne Planet“
Das Buch hat mir gefallen. Es handelt sich um eine hochwertige Ausgabe mit Lesebändchen. Das Cover fand ich großartig, weil es sofort zeigt, worum es in den Geschichten gehen wird. Der vertrocknete Boden und das Feuer sind klare Merkmale einer zerstörten Erde. Die Uhr im Hintergrund dagegen, die fünf vor zwölf anzeigt, und das wenige Grün am Rande deuten darauf hin, dass noch nicht alles verloren ist. Dass es noch ein wenig Hoffnung gibt. Und genau diese Mischung findet man auch in den Kurzgeschichten, die in der Anthologie enthalten sind, wieder.
Ihre Vielfalt fand ich grandios. Es gibt Texte, in denen man einer Erde begegnet, auf der die Menschen nach der Katastrophe wieder in Stämmen leben. Es gibt Geschichten, in denen der Klimawandel viele Probleme verursacht, aber in denen man merkt, dass die Protagonisten noch immer nicht verstanden haben, worum es geht. Enthalten sind auch Erzählungen über Hoffnung, über gefundene Lösungen, den Klimawandel aufzuhalten. Oder über eine Art und Weise, mit ihm umzugehen. Der Band enthält auch Geschichten, in denen es für die Menschheit zu spät und ein Leben auf der Erde unmöglich geworden ist. Was aber zentral steht, ist der Wille zum Überleben, wie unterschiedlich die praktische Umsetzung auch sein mag.
Aber nicht nur Texte findet man in diesem Buch, auch sehr gelungene Illustrationen, die es schaffen, die Geschichte, zu der sie gehören, in einem Bild zusammenzufassen. Mich hat beeindruckt, wie detailreich sie sind. Und eigentlich kann man jede Illustration neben den zugehörigen Text legen und die Geschichte anhand des Bildes wiedererzählen. Mir haben sie sehr gut gefallen, weil auch jedes Bild wieder eine Interpretation des Textes ist und ich als Leserin damit konfrontiert werde, wie unterschiedlich die Auffassung oder visuelle Vorstellung einer Geschichte sein kann.
In diese Anthologie ist sehr viel Liebe geflossen. Das Layout, der Sinn für Details, die Mischung von Texten und Illustrationen und die qualitätsvolle Aufmachung zeugen davon. Es ist zu spüren, dass man etwas Einzigartiges in der Hand hält. Die Kurzgeschichten handeln zwar jedes Mal von dem zentralen Thema des Buches, sie sind aber abwechslungsreich geschrieben und schaffen es, dem Leser einen Ausblick auf eine mögliche Zukunft zu eröffnen. Sie bringen ihn dazu, sich mit diesen Gedanken bewusst auseinanderzusetzen. Mir hat das imponiert. Deswegen kann ich diese Anthologie nur weiterempfehlen.
Vorgestellt von Karen Lottegier, Buchhändlerin
Hans Jürgen Kugler, René Moreau (Hrsg.)
„Der grüne Planet. Zukunft im Klimawandel“
Hirnkost Verlag, 288 Seiten, Hardcover
ISBN: 978-3948675158
25,00 Euro