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Erfurter Herbstlese
Es lebe die Erfurter Herbstlese!
Dez. 10 2020

Gespräch mit Denis Scheck über Corona, Spinatpudding - und gute Bücher

„Wir sollten ein bisschen dankbar sein"

 „Wir sollten ein bisschen dankbar sein"
„Wir sollten ein bisschen dankbar sein"

Heimisches Studierzimmer statt Atrium der Erfurter Stadtwerke – zum Abschluss der Erfurter Herbstlese schaut Denis Scheck per Video auf die Bücher dieses Jahrgangs. Zur Einstimmung plaudert der charmante Literaturkritiker über die Irrungen und Wirrungen, die Corona über die Gesellschaft im Allgemeinen und die Buchbranche im Besonderen brachte und bringt. Scheck mahnt zur Gelassenheit und hofft auf ein „möglichst vollzähliges“ Wiedersehen 2021. Neben den obligatorischen Tipps für Heiligabend gibt er auch einen Ausblick auf sein Weihnachtsfest – und das im Entstehen befindliche Menü.

Juni 22 2020

Fundstücke aus dem Buchasyl (1) - Professor Filutek

Rendezvous mit einem zerstreuten Professor

Rendezvous mit einem zerstreuten Professor
Rendezvous mit einem zerstreuten Professor

Mit unseren Empfehlungen wollen wir helfen, der geneigten Leserschaft in der Flut der Neuerscheinungen den Überblick zu behalten. Doch das Herz der Erfurter Herbstlese schlägt, selbstverständlich, auch für die betagten Bücher, die im Buchasyl im Kultur: Haus Dacheröden sehnsüchtig auf einen neuen Besitzer warten; einen, der sie aufschlägt, und vorsichtig in ihren betagten Seiten blättert. Heute geht es um Prof. Filutek, ein Strichmännchen, erdacht von Zbigniew Lengren, das gerne schönen Frauen hinterher sieht, und mit seinem kleinen Hund auch sonst diverse Abenteuer zu bestehen hat.

Juni 21 2020

Vorgestellt von Kathleen Kröger, Freie Mitarbeiterin im Kultur: Haus Dacheröden

Magdalena Jagelke „Ein gutes Verbrechen“

Magdalena Jagelke „Ein gutes Verbrechen“
Magdalena Jagelke „Ein gutes Verbrechen“

Tara muss sich mit der Frage auseinandersetzen, ob das plötzliche Verschwinden ihrer Mutter nicht nur ein schmerzlicher Verlust, sondern auch ein „gutes Verbrechen“ war, der sie vor vielen seelischen Missständen bewahrt hat. Magdalena Jagelke schafft es, in kurzen Kapiteln ein klares und verdichtetes Bild ihrer Protagonistin zu skizzieren; ohne dabei die Sentimentalitäten zu bedienen, die im Rahmen dieser Thematik stereotyp und zu erwarten sind. Im ganzen Buch bleibt sie sachlich und schafft es, starke, oft sehr eigenwillige Bilder zu zeichnen, statt große Psychoanalyse zu betreiben. 

Juni 20 2020

Vorgestellt von Jens Kirsten vom Thüringer Literaturrat

Olivia Wenzel „1000 Serpentinen Angst“

Olivia Wenzel „1000 Serpentinen Angst“
Olivia Wenzel „1000 Serpentinen Angst“

Olivia Wenzel ist eine waschechte Thüringerin. 1985 geboren wächst sie mit ihrem Zwillingsbruder in Weimar auf. Obwohl es Rassismus in der DDR offiziell nicht gibt, erfahren sie von kleinauf aufgrund ihrer Hautfarbe Ablehnung. Ihr Vater muss zurück nach Angola; die Kinder wachsen bei ihrer alleinerziehenden Mutter auf. Die Ausgrenzung legt eine Lebensspur. Mit fünfzehn Jahren wirft sich der Bruder vor einen Zug. Von einem Tag auf den anderen geht Olivias Kindheit zu Ende. Sie will weg und weiß noch nicht, dass Ankommen ohne Heimat überall schwer ist. 

Juni 17 2020

Vorgestellt von Karen Lottegier, Buchhändlerin

Christian von Aster „Vier Füße für ein Halleluja“

Christian von Aster „Vier Füße für ein Halleluja“
Christian von Aster „Vier Füße für ein Halleluja“

Dieses Buch hat mir außerordentlich gut gefallen. Nicht nur die Geschichten sind genial, auch die Aufmachung. Ein hochwertiges Hardcover, das gut in der Hand liegt und dazu auch noch hübsch aussieht. Man wird neugierig und hat sofort Lust sich das Buch näher anzusehen. Sobald man es aber in der Hand hält, schafft man es nicht mehr, es wieder wegzulegen. Den Leser erwartet ein feine Sammlung satirischer Kurzgeschichten, in denen Kirche und Teufel zentral stehen. Die Geschichten sind abwechslungsreich, lustig und machen Spaß zum Lesen. Sie sind: einfach großartig!

Juni 16 2020

Vorgestellt von Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin

Ta-Nehisi Coates „Der Wassertänzer“

Ta-Nehisi Coates „Der Wassertänzer“
Ta-Nehisi Coates „Der Wassertänzer“

Die deutsche Ausgabe dieses Romans ist genau zur rechten Zeit erschienen. Der 1975 in Baltimore geborene Ta-Nehisi Coates ist ein wortgewaltiger Autor, der in etlichen Publikationen über die Wurzeln der amerikanischen Rassenproblematik geschrieben hat und sich politisch engagiert. Das Thema „Sklaverei“ beschäftigt ihn auch in seinem ersten Roman, „Der Wassertänzer“. Ein faszinierendes Buch über Menschenwürde und die Perversion der Sklaverei. Neben „Underground Railroad“ von Colson Whitehead einer der besten Romane der letzten Jahre zu dieser komplexen Thematik.

Juni 14 2020

Vorgestellt von Linnea Müller, Studentin an der Schiller-Universität Jena

Tupoka Ogette „Exit RACISM“

Tupoka Ogette „Exit RACISM“
Tupoka Ogette „Exit RACISM“

Das Thema Rassismus beherrscht gerade alle Kanäle. Nicht nur in Amerika, wo ein ganzes Land nach dem Tod eines Afroamerikaners in Polizeigewahrsam in heller Aufregung ist. Das Thema betrifft auch Europa und, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, Deutschland. „Was fällt Dir ein, wenn Du an Privilegien denkst, die Du hast, weil Du weiß bist?“ Ein Satz aus dem Buch „exit RACISM“ von Tupoka Ogette, beschäftigt auch die Autorin dieser Buchkritik. Es ist nicht leicht, sich mit dem Thema Rassismus als weißer Mensch auseinanderzusetzen, schreibt sie. Wo und wie sollte man anfangen?

Juni 13 2020

Vorgestellt von Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin

Markus Orths „Picknick im Dunkeln“ (II)

Markus Orths „Picknick im Dunkeln“ (II)
Markus Orths „Picknick im Dunkeln“ (II)

Da hat sich Markus Orths für seinen neuen Roman offenbar etwas ganz Besonderes ausgedacht. Der Komiker und Freigeist Arthur Stanley Jefferson, besser bekannt als Stan Laurel, trifft auf den Scholastiker Thomas von Aquin. Fast siebenhundert Jahre trennen die beiden, und aus dieser zeitlichen Differenz speist sich ein Gutteil der Komik des Romans, schrieb vor einigen Tagen Herbstlese-Programmchefin Monika Rettig. Die Literaturkritikerin Margarete von Schwarzkopf ist ähnlich begeistert. Ihr Fazit: Lachen zählt zu den größten Gaben Gottes und den schönsten Tugenden des Menschen.

Juni 12 2020

Vorgestellt von Romy Gehrke, Kulturredakteurin bei MDR Thüringen

„Östlich der Elbe: Songs und Bilder 1970-2013“

„Östlich der Elbe: Songs und Bilder 1970-2013“
„Östlich der Elbe: Songs und Bilder 1970-2013“

Vielleicht war es diese Kritik im Musikmagazin „Rolling Stone“ über eine junge Band aus San Diego, die mit dem wunderbaren Satz „Der Plattenschrank ihrer Eltern war wohl prall gefüllt“ die ganze Bandbreite ihrer handgemachten Musik umschrieb. Ich fühle mich ertappt, dass auch ich meinem Sohn ständig die Lieder meiner Jugend vorspielte oder inbrünstig vorträllerte. Zwar nur mit stichprobenartigem Erfolg, aber immerhin konnten die Lieder vom Lehrling Paule Panke der nächsten Generation ein ernstgemeintes „cool“ abringen. Und jetzt liegt da dieser wunderbare Band auf meinem Schreibtisch.

Juni 11 2020

Vorgestellt von Dori Diamant, Reisejournalistin und Schriftstellerin

Dror Mishani „Drei“

Dror Mishani „Drei“
Dror Mishani „Drei“

Spannung pur! Diesen Krimi wegzulegen, um am nächsten Tag weiterzulesen, fällt schwer. Er beginnt leise und langsam, aber schon am Ende des ersten Kapitels kommt eine Wendung, die zu erhöhtem Herzschlag führt. Besonders das feine und detaillierte Beschreiben der einzelnen Personen und ihrer Charaktere ist beeindruckend. Sie sind derart intensiv herausgearbeitet, dass man das Gefühl bekommt, die Protagonisten näher zu kennen. Jeder Satz ist fein abgestimmt auf den nächsten. Die Worte gehen flüssig ineinander über, so dass das Lesen nicht ins Stocken gerät.

Über uns

Erfurter Herbstlese e.V. - Es lebe die Erfurter Herbstlese!

Unser Literaturverein organisiert seit 1997 die Erfurter Herbstlese, die zu den großen literarischen Veranstaltungsreihen in Deutschland gehört. Es lebe die Erfurter Herbstlese!

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  • Kultur: Haus Dacheröden:
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    Sa: 10.00 - 17.00 Uhr
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